Herbstzeit = Schnupfenzeit?

Wer kleine Kita- oder Kindergarten-Kinder hat, der kennt es:

>> Laufende Nasen <<

Und oft hat man dann das Gefühl, mehr Gesundheitspflegerin als Mutter zu sein. Kaum ist ein Infekt überstanden, steht vor allem im Winterhalbjahr bereits der nächste Infekt an.

Hinter den kleinen laufenden Nasen steckt in den allermeisten Fällen erstmal nur ein banaler Erkältungsinfekt, d.h. ein Virus. Hier hilft also auch kein Antibiotikum. Da die Nasennebenhöhlen noch nicht ausgereift (pneumatisiert) sind, sind bakterielle Nebenhöhlenentzündungen extrem selten.

Täglich kommen unsere Kinder in Betreuungseinrichtungen oder auch auf Spielplätzen im Alltag mit hunderten Erregern pro Tag in Kontakt und das ist auch gut so und soll auch so sein.
Denn: Nur so reift das Immunsystem und es kann sich ein immunologisches Gedächtnis entwickeln. Das Immunsystem wächst ja mit seinen Aufgaben und wir sehen aktuell auch, dass wir durch die schützenden Maßnahmen in den letzten Jahren unsere Immunsysteme auf ein eher niedrige Level runtergefahren haben.

Ein befreundeter Hals-Nasen-Ohren-Arzt meinte neulich, sie hätten in der Praxis im gesamten Sommer eine unglaubliche Fülle an Infekten aller Art (Also Mandel/Mittelohr/Nasennebenhöhlenentzündungen) behandelt, wie bisher noch in keinem Winter in den letzten 20 Jahren!

Im Schnitt hat ein Kleinkind, das in eine Betreuungseinrichtung geht 12 Infekte pro Jahr. Es ist also super häufig und in den allermeisten Infekten gehört die laufende Nase zum Infekt dazu oder führt zu einer weiteren Infektion wie z.B. einer Mittelohrentzündung oder einer Bindehautentzündung, weil der Schnupfen die Nase verstopft und nicht ablaufen kann.

Wie kommt ihr gut durch die aktuelle Schnupfenzeit?

Bei verstopfter Nase macht es Sinn, zunächst mit Kochsalz-Nasentropfen entgegen zu wirken. Sollte das nicht reichen und es kommt zu einer bakteriellen Superinfektion und das Sekret wird zäher und gelblicher, dann sollte man auf abschwellende Nasentropfen zurückgreifen (Wichtig: Ohne ärztliche Anordnung niemals länger als 7 Tage anwenden!)

Zusätzlich: Eine Luftfeuchtigkeit um 50% kann helfen die Schleimhäute vor allem nachts anzufeuchten und das Nasensekret flüssiger machen, damit es gut abfliessen kann. Dazu könnt ihr ein nasses Handtuch über einen Heizkörper im Kinderzimmer zu hängen, solltet ihr keinen elektrischen Luftbefeuchter zur Hand haben. 

Trinken Trinken Trinken! Damit sich das zähe Sekret löst, ist es wichtig, dass ihr euren Kindern im Infekt -v.a. wenn es sich um einen fieberhaften Infekt handelt - häufiger etwas zu trinken anbietet. 

Nasensauger Ja oder Nein?

Unsere Zwillinge hassen den Nasensauger. Wichtig ist, dass euer Kind das Gerät toleriert und es nicht zur Fehlanwendung kommt. Lest euch hierzu also ganz genau durch, wie euer Gerät angewendet wird, damit es nicht zu Anwendungsfehlern und einem möglichen Schaden kommt.

Draußen spielen mit laufender Nase? 

Ja Ja Ja auf jeden Fall! Allerdings natürlich nur, wenn euer Kind trotz Infekt gut drauf ist und kein Fieber hat, dann solltet ihr mindestens 30min. pro Tag draußen spielen. Die Luftfeuchtigkeit und auch das Spielen draußen kann helfen, dass der Schnupfen schneller verschwindet und es härtet auch ab und unterstützt das Immunsystem positiv. Wichtig ist, dass euer Kind nicht friert, also schön einpacken und es kann losgehen!

Kommt gut durch den Herbst!

Alles Liebe
Eure Annalena 

Dieser Beitrag ersetzt keine ärztlichen Behandlungen, er dient lediglich der Information.