Erste-Hilfe bei Babys, Kindern und Erwachsenen: Die Unterschiede

Jul 03, 2023
Erste Hilfe bei Babys und Erwachsenen

Jeder wünscht sich Erste Hilfe im Notfall, aber nur die wenigsten können diese auch leisten. Hand aufs Herz, wann habt ihr zuletzt einen Erste-Hilfe-Kurs besucht? Laut einer Umfrage des ADAC aus dem Jahr 2021 liegt ein  Erste-Hilfe-Kurs bei der Hälfte der Befragten zehn Jahre oder länger zurück. Und dabei geht es meistens um einen Erste-Hilfe-Kurs für Erwachsene. Einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kinder hat kaum jemand gemacht. 

Insgesamt gibt es in Deutschland circa 2500 Erste-Hilfe-Fälle pro Tag und neun von zehn Deutschen sind der Meinung, dass es für jeden Bürger verpflichtend sein sollte, mindestens einmal im Leben an einem solchen Kurs teilzunehmen. Grund genug, die Grundregeln der Ersten Hilfe aufzufrischen – für Notfälle bei Erwachsenen und vor allem bei Kindern. Denn da gibt es wichtige Unterschiede zu beachten!

In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Unterschiede in der Reanimation ein. Um auf Notfälle angemessen reagieren zu können, ist es entscheidend, sich mit allen Unterschieden vertraut zu machen und einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kinder zu absolvieren. Diese Unterschiede sind in erster Linie auf anatomische und physiologische Faktoren zurückzuführen. Unter anderem sind Babys kleiner und ihre Atemwege enger. Daher müssen die Erste-Hilfe-Techniken entsprechend angepasst werden, um sicher und effektiv zu sein.

Babies und Kinder werden am häufigsten aufgrund eines Sauerstoffmangels reanimationspflichtig. Bei Erwachsenen führen hingegen Herzerkrankungen am häufigsten zum Herz-Kreislauf-Stillstand. 

Bei einer bewusstlosen Person solltet ihr immer zuerst das Bewusstsein überprüfen. Dazu kann man den Erwachsenen oder das Kind ansprechen, anfassen oder sogar einen Schmerzreiz setzen. Falls die Person nicht erweckbar ist, ruft ihr jetzt direkt um Hilfe (alleine laut “Hilfe” rufen, mehrere Personen rufen den Rettungsdienst via 112 und holen einen AED). 

Danach folgt die Überprüfung der Atmung. Dazu öffnet ihr den Mund und schaut in den Mund- und Rachenraum, um Erbrochenes oder Fremdkörper zu entdecken. Als nächstes muss die Kopfposition optimiert werden. Bei Babys bis zu einem Lebensjahr könnt ihr ein Body/Handtuch unter die Schultern legen und bringt den Kopf bei Babys in die sogenannte Neutralposition. Bei größeren Kindern ab einem Lebensjahr hebt man das Kinn an und überstreckt den Kopf leicht. Bei Erwachsenen sollte man den Kopf hingegen richtig überstrecken. Das muss man einfach praktisch geübt haben. 

Falls ein Kind nicht atmet, startet man mit fünf Beatmungen und geht dann zur Herzdruckmassage über. Die Technik der Herzdruckmassage unterscheidet sich grundlegend. Bei Babies bzw. Neugeborenen wird mittels der “Zwei-Finger-Technik” oder dem “Zangengriff” reanimiert. 

Bei Erwachsenen startet man hingegen direkt mit der Herzdruckmassage und beatmet etwas später. Für Laien ist bei der Ersten-Hilfe für Kinder und Erwachsenen ein 30:2 Wechsel (Herzdruckmassage : Beatmung) empfohlen. Sobald man sich aber etwas besser mit der Reanimation auskennt, wird bei Kindern 15:2 empfohlen. Das führt ihr so lange fort, bis der Rettungsdienst eintrifft. 

Wir hoffen, wir konnten Euch damit einen Einblick zu den Unterschieden der Ersten-Hilfe bei Kindern und Erwachsenen geben. Gerade die Unterschiede bei Babies bzw. Neugeborenen sind wichtig zu wissen.

Wenn Ihr Euch für einen Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle interessiert, könnten auch folgende Artikel für Euch interessant sein:

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Herzliche Grüße

Annalena und Lukas

(Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Vorstellung, Diagnose, medizinische Beratung oder Behandlung und dient lediglich der Information.) 

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