12 Tipps beim Zahnen

Oct 24, 2022
Baby Zahnen

Zahnen ist ein Thema, das jedes Elternteil ein paar Monaten nach der Geburt beschäftigt. 

Die Milchzahn-Anlagen sind bereits vor der Geburt vorhanden. Wenn diese dann in den Kiefer einschießen und später durch das Zahnfleisch brechen, kann dies in beiden Phasen sehr schmerzhaft sein. 

Meistens geht es ab 4-5 Monaten los und zwar mit den beiden Schneidezähnen, meistens erst die unteren, dann im Verlauf die oberen. Und wenn man eigentlich denkt, man ist durch mit den Zähnen, dann kommen die Backenzähne.

Woran merkt man eigentlich, dass es mit dem Zahnen losgeht?

Wie eben schon erwähnt kann es sein, dass dein Kind unruhig ist und plötzlich laut aufweint, insgesamt weinerlich ist, plötzlich schlechter schläft und sich ständig etwas in den Mund steckt, ein Spielzeug oder seine Faust. Die Bäckchen können gerötet sein und es ist extrem am speicheln, sodass man mit dem Wechsel der Lätzchen gar nicht mehr hinterher kommt und auch mehrmals am Tag die Bodys wechseln muss. 

Beim Blick in den Mund siehst du dann, dass das Zahnfleisch an den Kauleisten (meist fängt es unten an) glasig geschwollen und gerötet ist. Auch kann es sein, dass dein Baby ständig nuckeln möchte, entweder an einem Schnuller oder seiner Faust oder bei Stillkindern eben auch an der Brust. 

Kommen dir diese Zeichen bekannt vor, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Baby zahnt oder die Zähne in den Unter/Oberkiefer einschiessen, also sich dein Baby in der ersten Phase des Zahnens befindet. 

Wir haben dir 12 Tipps für die anstehende Zahnzeit zusammengefasst, die dir und vor allem deinem Baby die Zeit erleichtern sollen:

  1. Biete deinem Baby Beißringe an. Diese können aus Kautschuk sein oder auch mit wassergefüllte Plastikbeißringe mit Noppen, die du im Kühlschrank ankühlen kannst.  
  2. Lass dein Baby auf einem Stück Veilchenwurzel “knabbern”. Dieses erhält durch den Speichel genau die richtige Konsistenz um das Durchstoßen der Zähne zu erleichtern. Auch ein Stück kalte Karotte aus dem Kühlschrank kann helfen. Aber wichtig bei allen Hilfs- und Kaugegenständen: Lasse dein Kind niemals unbeaufsichtigt!
  3. Du kannst auch eine Stoff/Musselinwindel in Eiswasser tauchen und damit kannst du immer wieder die Kauleisten massieren. 
  4. Kalter Kamillentee wirkt antientzündlich und kann löffelchenweise gegeben werden. Bitte nicht zuckern. Zucker ist ja die Lieblingsnahrung von Bakterien und die will man beim Zahnen ja eigentlich nicht fördern.
  5. Zahngels mit schmerzstillender Wirkung (Dentinox) oder auf auch auf Kamillenbasis (Osanidgel) können den Zahnungsprozess ebenfalls unterstützen
  6. Bei stark schmerzgeplagten Babies und vor allem Nachts darf man auch mal bei Zahnschmerzen beim Zahnen nach Rücksprache mit dem betreuenden Kinderarzt Schmerzmedikamente (also Ibuprofen oder Paracetamol) entsprechend der Dosisempfehlung verabreichen.
  7. Kleine Silikonbürstchen, die man sich als Elternteil auf den Finger stülpen kann, werden häufig  auch als angenehm und eher als Spielzeug empfunden, aber es kann aber auch, vor allem für die Eltern schmerzhaft werden, wenn das ein oder andere Zähnchen schon durchgebrochen ist. 
  8. Schnuller/Nuckel kannst du kurz in das Eisfach legen und die Babys daran nuckeln lassen. Das haben unsere Zwillinge geliebt, diese haben nur leider sehr schnell ihre angenehme kühle Wirkung verloren. Vorsicht mit Eiswürfeln oder Crush-Eis! Dieses kann auch zu Verbrennungen (sog. Kälteverbrennung oder Gefrierbrand) führen. 
  9. Insgesamt darf der Schnuller in der “heißen” Phase des Zahnens häufiger angeboten werden. 
  10. Durch das extreme Speicheln kann die Haut um den Mund herum angegriffen werden. Diese solltest du mit Cremes z.B. auf Calendulabasis pflegen.
  11. Nicht selten ist auch eine Windeldermatitis oder Durchfall beim Zahnen (u.a. weil auch so viel Speichel geschluckt wird) und die eigene Immunabwehr auch leicht geschwächt sein kann. Hier solltest du auch frühzeitig mit einer Wundcreme z.B. auf Zinkbasis gegensteuern.
  12. Die 12 ist so banal wie gleichzeitig so wichtig für dein Kind: Kuscheln, kuscheln, kuscheln. In dieser neuen und unbekannten Situation bedarf es an einer extra Portion Nähe und Sicherheit.

Wir freuen uns, wenn wir dir mit diesen 12 Tipps helfen können, besser durch die Zahn-Zeit bei deinem Kind zu kommen. Weitere Tipps und Tricks findest du auch immer auf unserem 12minutes Instagram Account. 

Herzliche Grüße
Deine Annalena und dein Lukas

Dieser Beitrag ersetzt keine ärztlichen Behandlungen, er dient lediglich der Information.

Über Annalena und Lukas:
Für Annalena und Lukas ist Medizin Berufung und 12minutes ein absolutes Herzensprojekt.
Annalena ist Fachärztin für Innere Medizin, Notärztin, Mutter von Zwillingen und seit Jahren in der Notfallmedizin engagiert. Lukas ist Facharzt für Anästhesiologie, Notarzt (unter anderem für die ADAC Luftrettung), Vater von Zwillingen und Ausbilder für Notfallmedizin. Mehr über Annalena und Lukas sowie über 12minutes erfährst Du übrigens hier: https://www.12minutes.de/ueberuns

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